Neues Museum Berlin – Osttympanon
Restaurierung des Osttympanons
Gezeigt werden fünf allegorische Figuren in zweifacher Lebensgröße. Dargestellt sind die Personifikationen der Künste (Baukunst, Bildhauerei, Malerei, Grafik), welche von der Geschichte unterwiesen werden. Als zentrale weibliche Figur zeigt das Relief die Allegorie der Geschichte. Beiderseits sind ihr als jeweils eine sitzende und liegende Figur die Allegorien der bildenden Künste (Baukunst, Bildhauerei, Malerei und Grafik) zugeordnet. Die fünf Figuren sind als Hochrelief ausgeführt und beinahe vollplastisch durchgeformt. Sie sind alle im gleichen Maßstab dargestellt. Die Figuren füllen den Raum des Tympanons, sowohl in der Höhe als auch in der Tiefe aus. Sie ragen bis zur Gesimskante vor und teilweise sogar über diese hinaus. Daher sind sie der Witterung weitgehend ungeschützt ausgesetzt.
Zum Zeitpunkt der Restaurierung des Osttympanons im Jahre 1997 befand sich das östliche Tympanonrelief in einem desaströsen Gesamtzustand. Die bis in die 1930er Jahre erneuerten, schützenden Farbfassungen waren weitgehend abgewittert. In Wechselwirkung mit der geringen Schutzwirkung des schmalen Verdachungsgesimses führte dies bei kontinuierlicher direkter Bewitterung des Bildwerks zu immensen und tief gehenden Schädigungen der originalen Substanz. Verluste ganzer skulpturaler Bereiche und Beeinträchtigungen dahinterliegender Aufmauerungen infolge direkter Kriegseinwirkungen zogen durch offen liegende Bruchflächen, Rissbildungen, freistehende Armierungen, etc. zudem eine beschleunigte Schadensprogression nach sich. Die Restaurierung umfaßte auch die konstruktive Sicherung und Ergänzung verlorener bildnerischer Details. Nach Entfernung zahlreicher älterer Ergänzungen wurden die Fehlstellen in der originalen Herstellungsweise rekonstruiert. Durch Kriegsschäden gingen weite Teile der zentralen Figur, sowie der Kopf der Allegorie der Malerei verloren. Der gesamte Bereich konnte nach einem historischen Foto des Tympanons vollständig wiederhergestellt werden.
Ausführung
1997
Auftraggeber
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung